Das Postident-Verfahren sollte jeder kennen. Aber was ist eigentlich Videoident? Hierbei handelt es sich um eine Online-Legitimation zur Bestätigung der eigenen Identität. Der Begriff steht dabei für Video-Identifikation. Diese wird vorzugsweise von Online-Banken genutzt, um die persönlichen Daten von Kunden sicher bestätigen zu lassen. Was gibt es bei der Online-Legitimation zu beachten? Wir klären auf.
Inhaltsverzeichnis
Das Wichtigste in Kürze
- Legitimation bequem von zu Hause oder unterwegs: Kein Besuch der Postfiliale notwendig
- Schnell: Nur wenige Minuten Zeitaufwand
- Einfach: Direkt per Video-Telefonat über PC, Tablet oder Smartphone
Was ist das Videoident-Verfahren?
Videoident ist ein Verfahren zur Online-Identifikation, das per Video-Chat durchgeführt wird. Es handelt sich dabei um eine einfache Möglichkeit zur Bestätigung der eigenen Identität.
Ein solcher Identifizierungsvorgang ist zum Beispiel notwendig, wenn ein Verbraucher ein neues Bankkonto eröffnen, einen Kredit beantragen oder einen Mobilfunkvertrag online abschließen will. Auch bestimmte Onlinebestellungen wie zum Beispiel FSK18-Titel können eine entsprechende Identitätsbestätigung erfordern.
Ablauf des Videoident-Verfahrens
Die Video-Identifikation wird online vorgenommen. Der Nutzer kann sie also auf Wunsch unterwegs oder von zu Hause aus erledigen. Dafür sind nur minimale technische Voraussetzungen erforderlich. So wird lediglich eine stabile Internetverbindung benötigt. Das Gerät, das der Nutzer verwendet, sollte Live Videos über das Internet übertragen können. Geeignete Endgeräte sind Tablets, Smartphones und PCs mit Webcam. Der Nutzer sollte selbst darauf achten, dass auf seinem Gerät der aktuellste Browser und alle Updates installiert sind.
Des Weiteren benötigt der Kunde für das Video-ident-Verfahren einen gültigen Ausweis oder Reisepass. Beide Ausweisdokumente dürfen nicht innerhalb der nächsten drei Monate ablaufen. Er erhält von seiner Bank, in der Regel per E-Mail, einen Link. Dieser führt ihn auf eine abgesicherte Seite eines Unternehmens, wie zum Beispiel IDnow, das unabhängig von der Bank arbeitet. Um eine höhere Sicherheit zu gewährleisten, arbeiten viele Banken mit externen Anbietern zusammen, lagern die Identifizierungsverfahren also entsprechend aus.
Über den Link führt ein Servicemitarbeiter des jeweiligen Dienstleisters dann das Videoident-Verfahren mit dem Kunden durch.
Und so funktioniert das Video-Ident-Verfahren in der Praxis:
Um das Video-Ident zu starten, muss der Kunde seinen Computer mit der Webcam, den Laptop, das Tablet oder das Smartphone einschalten. Der Personalausweis oder Reisepass sollte bereit liegen. Das Geldinstitut, bei dem der Kunde einen Kreditantrag gestellt hat, sendet ihm per E-Mail einen Link zur abgesicherten Seite des Dienstleisters zu, der das Videoident-Verfahren durchführt. Dort erfolgt das Einloggen. Die Identifizierung startet dann nach der Verbindung mit einem Mitarbeiter des Partnerunternehmens der Bank.
Wichtig ist, dass der Kunde selbst vor der Kamera sitzt und gut sichtbar ist. Er sollte außerdem unbedingt den Anweisungen des Servicemitarbeiters folgen. Zunächst müssen die persönlichen Daten angegeben werden. Die Prüfung der Ausweisdokumente erfolgt, indem der Personalausweis oder Reisepass mit gut erkennbarer Vorderseite und Rückseite in die Kamera gehalten wird. Anschließend werden Fotoaufnahmen von den beiden Seiten des Ausweises und vom Kunden gemacht. Zuletzt muss dieser noch einen Sicherheitscode oder eine TAN-Nummer, die ihm per E-Mail oder SMS übermittelt wird, bestätigen.
Wurden alle Schritte erfolgreich durchgeführt, ist das Videoidentverfahren abgeschlossen. Durch diesen bequemen und schnellen Ablauf des Verfahrens kann der Antragsteller zum Beispiel seinen Wunschkredit besonders schnell erhalten.
Tipp
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Was wird für das Videoident-Verfahren benötigt?
Wie bereits erwähnt, muss der Kunde für die Legitimierung selbst vor der Kamera zu sehen sein. Dafür benötigt er ein Tablet oder einen internetfähigen PC mit Webcam. Sodann kann er ganz einfach den Anweisungen des Mitarbeiters folgen. Im Verlauf des Verfahrens muss er seinen Personalausweis oder den Reisepass in die Kamera halten. Einige Unternehmen senden den Nutzern zusätzlich eine TAN oder einen Sicherheitscode per E-Mail oder SMS zu, den diese am Ende des Prozesses eingeben müssen. Das bedeutet, dass der Kunde natürlich auch sein Mobiltelefon bereitlegen sollte. Anschließend wurde seine Identität erfolgreich bestätigt, sodass er bei seiner Bank Geldgeschäfte abwickeln kann.
Dauer der Identifikation
Die Identitätsprüfung wird in der Regel über das Internet viel schneller durchgeführt als in einer Postfiliale. Sie kann sowohl von zu Hause als auch von unterwegs erledigt werden. Die Fernidentifikation über das Internet dauert in der Regel nur wenige Minuten.
Hinweis: Wenn ein Finanzprodukt zusammen mit einem zweiten Verbraucher beantragt wird, muss sich dieser separat in einer Postfiliale oder über das Internet identifizieren.
Videoident App
Einige Dienstleister und Banken ermöglichen ihren Kunden mittlerweile die Legitimation im Videochat per Videoident App. Das heißt, dass sich die Verbraucher auf Wunsch einfach mit ihrem Tablet oder Smartphone legitimieren können.
Im Rahmen des Legitimationsprozesses werden die Angaben eines Kunden mit denen auf seinem Ausweis verglichen. Gleichermaßen werden Fotos vom Nutzer und dem Ausweis erstellt. Dafür wird eine sichere Videochat-Verbindung zwischen dem Tablet oder dem Smartphone hergestellt. Die mobile Anwendung kann je nach Anbieter in der Regel kostenlos im entsprechenden App-Store heruntergeladen werden.
Wie sicher ist das Videoident-Verfahren?
Das Video-ident-Verfahren ist eine gute Möglichkeit, um die persönlichen Daten sicher verifizieren zu lassen. Das Risiko für einen Datenmissbrauch bleibt gering, solange das eigene Gerät ebenfalls entsprechend gegen Viren abgesichert ist. Natürlich gibt es keinen 100-prozentigen Schutz. Trotz gesicherter Verbindung kann ein Hacking-Versuch nicht ausgeschlossen werden.
Übrigens sind das Postident-Verfahren und das Videoident-Verfahren nach dem deutschen Geldwäschegesetz zulässig. Gemäß diesem Gesetz muss zur Eröffnung und Führung eines Kontos ein eindeutiger Nachweis der Identität erbracht werden.
Die Online-Identifizierung per Videoident funktioniert insbesondere für berufstätige Personen besser als das Postidentverfahren. Denn anders als bei letzterem Verfahren müssen die Verbraucher beim Videoident nicht extra eine Filiale der Deutschen Post aufsuchen, um dort die Identitätsprüfung vornehmen zu lassen. Sie können stattdessen bequem online ihr Ausweisdokument in einem Video-Chat vorzeigen und ihre persönlichen Daten darüber bestätigen lassen.
Vor- und Nachteile
Das moderne Videoident-Verfahren kann im Vergleich zum klassischen Postident-Verfahren bei einigen Aspekten punkten, wie aus der nachfolgenden Tabelle ersichtlich wird.
Postident (Postfiliale) | Videoident | |
---|---|---|
Anforderungen(Hardware, Software) | Hoch | Gering |
Zeitaufwand | Gang zur Post und Bearbeitung | Wenige Minuten |
Nutzbarkeit | Öffnungszeiten der Filiale | Zu jeder Zeit |
Kosten | Keine | Keine |
Insbesondere Berufstätigen dürfte das Videoident-Verfahren entgegenkommen, da sich dieses außerhalb von Post- und Bank-Öffnungszeiten jederzeit von zu Hause online durchführen lässt.
Fazit Videoident: Modern und bequem von zu Hause aus oder unterwegs legitimieren
Das Videoident Verfahren ist ein modernes Verfahren zur Legitimierung einer Privatperson. Für viele Bankkunden stellt es eine schnelle und einfache Alternative zum klassischen Postident-Verfahren dar. Allerdings bieten noch nicht alle Dienstleister und Banken die Online-Legitimation an. Wer beispielsweise einen Kredit aufnehmen möchte, kann bei seiner Suche nach einem Anbieter gezielt darauf achten, dass dieser das moderne Video-ident-Verfahren anbietet.