Viele Menschen gelangen schnell an den Rand ihrer finanziellen Möglichkeiten, wenn es darum geht, die Kosten für den Zahnersatz aufzubringen. Vor allem, wenn sie sich für eine höherwertige Zahnersatz-Variante entscheiden, ist der Zuschuss der gesetzlichen Krankenkasse sprichwörtlich nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Patienten, die die kostspieligen Behandlungen nicht aus eigener Tasche bezahlen können, haben die Möglichkeit, den Zahnersatz zu finanzieren. Über die Möglichkeiten klären wir in diesem Ratgeber auf.
Inhaltsverzeichnis
Das Wichtigste in Kürze
- Zahnersatz-Kosten lassen sich beim Zahnarzt oder bei einer Bank finanzieren.
- Ein Vergleich der Kreditangebote lohnt sich, damit die Finanzierung des Zahnersatzes möglichst günstig ausfällt.
- Wer Eigenkapital aufbringt und so nur einen Teil finanziert, erhält bessere Konditionen und spart Zinsen.
Was kostet der Zahnersatz?
Die Kosten für Zahnersatz können mitunter sehr hoch sein. Die gesetzliche Krankenkasse übernimmt nur noch die Hälfte der Kosten der Regelversorgung, die aber keine hochwertigen Versorgungen (zum Beispiel Implantat-Behandlungen) beinhaltet. Wer ein Bonusheft führt oder unter die Härtefallregelung fällt, bekommt eine günstigere Behandlung. Doch auch dann kann noch ein großer Eigenanteil pro Zahlung anfallen.Private Krankenkassen übernehmen häufig ebenfalls nicht die kompletten Behandlungskosten. So können beispielsweise diese Zahnersatz-Kosten auf Versicherte zukommen:
- Nicht-Edelmetall-Krone: bis 500 Euro
- Krone mit Teilverblendung: bis 600 Euro
- Teilkeramik-Krone: bis 600 Euro
- Vollkeramik-Krone: bis 1.000 Euro
- Goldkrone: bis 700 Euro
- Zahnimplantat: bis 2.200 Euro pro Zahn
- Knochenaufbau für Implantateinsatz: 200 bis 4.000 Euro (je nach Behandlung)
Zahnarztkosten vergleichen
Bevor sich ein Patient für eine Finanzierung der Behandlungskosten entscheidet, sollte er die Kosten für die Behandlung abschätzen lassen. Er sollte also den Zahnarzt-Kostenvoranschlag vergleichen und in Erfahrung bringen, ob er die gleiche Zahnbehandlung nicht bei einem anderen Zahnarzt zu besseren Konditionen bekommen kann. Denn die Kosten können von Arzt zu Arzt deutlich variieren.
Welche Kosten übernimmt die Versicherung?
Nicht zuletzt, weil die gesetzlichen Krankenkassen die Leistungen für Zahnarztbehandlungen reduziert haben, schließen immer mehr Menschen eine Zahnzusatzversicherung ab, um die Kosten für den Zahnersatz tragen zu können. Die Versicherung soll die Kassenleistungen ergänzen, den Patienten vor hohen Zuzahlungen schützen und gleichermaßen eine bessere Versorgung beim Zahnarzt ermöglichen. Allerdings können sich die Leistungen einer solchen Zusatzversicherung je nach gewähltem Tarif stark unterscheiden. Um einen passenden Tarif zu finden, sollte sich der Patient also schon im Vorfeld überlegen, in welchen Bereichen er sich individuell absichern will.
Die Zahnzusatzversicherung muss allerdings schon lange Zeit vor der Therapie abgeschlossen worden sein, damit sie einen Beitrag leistet. Nicht selten reagieren Patienten zu spät und handeln erst, wenn Behandlungsbedarf besteht. In vielen Fällen können die Leistungen der Zusatzversicherung dann aber noch nicht in Anspruch genommen werden.
Die Leistungen der gesetzlichen Krankenkasse
Um zu verstehen, welche Leistungen die Zahnzusatzversicherung abdeckt, sollte zunächst ein Blick auf die Leistungen der gesetzlichen Krankenkasse geworfen werden. Seit 2005 beteiligt diese sich nur mit einem Festkostenzuschuss. Dieser richtet sich nach den Kosten der Regelversorgung, der kosteneffizientesten und zweckmäßigsten Behandlungsform. Die Krankenkasse übernimmt im Normalfall 50 Prozent der Kosten der Regelversorgung. Weist das Bonusheft eines Patienten aber regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen in den letzten fünf bis zehn Jahren auf, so wird der Festzuschuss auf 60 bis 65 Prozent erhöht.
Die Leistungen von Zahnzusatzversicherungen
Zahnzusatzversicherungen berechnen die Leistungen auf eine andere Weise. In der Regel erstatten sie einen bestimmten Prozentsatz der tatsächlich entstandenen Kosten. Sie übernehmen damit einen deutlich höheren Kostenanteil als die Krankenkasse. Je nach Tarif kann der Erstattungsanteil von 50 bis 100 Prozent reichen. Entsprechend umfangreich sind die Versicherungsleistungen, entsprechend hoch fallen aber auch die Versicherungsbeiträge aus.
Eine Zahnzusatzversicherung trägt darüber hinaus auch die Kosten teurer Behandlungen, wie Vollkeramik-Kronen oder Implantate, und bietet oft zahlreiche Zusatzleistungen wie bestimmte diagnostische Maßnahmen oder die professionelle Zahnreinigung. Somit dienen die Versicherungen nicht nur dem Schutz vor hohen Behandlungskosten, sondern ermöglichen auch hochwertigere Behandlungsmethoden.
Bei welchen Behandlungen zahlt die Zahnzusatzversicherung?
Zusatzversicherungen decken Leistungen in den Bereichen Zahnvorsorge (zum Beispiel die professionelle Zahnreinigung), Zahnbehandlungen (Füllungen, Wurzelbehandlung), Zahnersatz (Brücken, Kronen, Implantate) sowie Kieferorthopädie (zum Beispiel Zahnspangen) ab. Sie ergänzen damit die Leistungen der gesetzlichen Krankenkasse, die viele Bereiche nicht übernehmen und somit einen großen Eigenanteil beim Patienten belassen.
Härtefallantrag
Die gesetzliche Krankenkasse übernimmt im Rahmen der Härtefallregelung sogar die Kosten in Höhe des doppelten Zuschusses zur Regelversorgung. Wenn der doppelte Festzuschuss für den Zahnersatz nicht alle Kosten abdeckt, der Patient aber die übrigen Kosten nicht aufbringen kann, so übernimmt die Krankenkasse zusätzlich die Differenz. Das heißt, dass der Zahnersatz für den Patienten kostenlos ist.
Anwendung findet die Härtefallregelung, wenn aufgrund geringer Einnahmen eine unzumutbare Belastung vorliegt. Auch gibt es bestimmte Lebensumstände, die die Kosten für den Zahnersatz für einen Patienten unzumutbar machen (z. B. Hartz IV, Grundsicherung im Alter oder bei Erwerbsminderung). In diesen Fällen können Patienten einen Härtefallantrag bei der Krankenkasse für Zahnersatz stellen.
Welche Möglichkeiten der Zahnersatzkosten-Finanzierung gibt es?
Um den Zahnersatz zu finanzieren, gibt es generell die Option, bei einer Bank einen Kredit für die Zahnbehandlung aufzunehmen oder bei dem behandelnden Zahnarzt eine Ratenzahlung in Anspruch zu nehmen.
Finanzierung über den Zahnarzt
Einige Zahnärzte bieten ihren Patienten eine Zahlung pro Monat an und ermöglichen ihnen somit einen hochwertigen Zahnersatz, selbst dann, wenn die Patienten die finanziellen Mittel nicht unmittelbar aufbringen können. Die Zahnarztpraxen arbeiten dafür mit Kreditunternehmen zusammen, die sich auf Zahnersatz-Finanzierung spezialisiert haben. Häufig bietet der Zahnarzt die Ratenzahlung in den ersten sechs Monaten sogar zinsfrei an.
Zahnkredit über die Bank
Wer den Zahnersatz finanzieren möchte, kann sich auch überlegen, einen Zahnkredit bei einer Bank aufzunehmen. Der Patient sollte hierbei darauf achten, welche Zinsen die Bank veranschlagt. Zu beachten ist außerdem, dass viele Banken nur Geld an Kunden mit einer positiven SCHUFA vergeben.
Tipp: In der Regel ist die Finanzierung des Zahnersatzes über einen klassischen Ratenkredit möglich. Vergleichen Sie bei Ofina.de Top-Kreditangebote und finden Sie einen passenden Kredit für Ihre Zahnersatz-Finanzierung.
Kredit über Zahnarzt oder Bank? Vor- und Nachteile
Beide Finanzierungsmethoden haben Vor- und Nachteile, die in der folgenden Tabelle gegenübergestellt werden:
Vorteile | Nachteile | |
Finanzierung Zahnarzt | Der Zahnarzt kennt die anfallenden Kosten und kann den Kredit entsprechend gestalten. Die Abwicklung erfolgt direkt über die Praxis. | Der Patient ist an die Partnerbank der Zahnarztpraxis gebunden. Es kann kein Vergleich verschiedener Kreditangebote vorgenommen werden. Möglicherweise bekommt der Zahnarzt eine Provision für die Vermittlung, handelt also in eigenem Interesse. |
Finanzierung Bank | Der Kunde kann einen zinsgünstigen Kredit auswählen. Er kann zuvor die Angebote verschiedener Anbieter vergleichen.Insbesondere Online-Kredite werden einfach und schnell abgewickelt. | Der Kreditnehmer muss sich um die Abwicklung selbst kümmern. Falls die Rechnung im Voraus beglichen werden muss und höher ausfällt als gedacht, ist eine Nachfinanzierung notwendig. |
Welche Kreditmöglichkeiten gibt es?
Auf der Suche nach Kreditangeboten stoßen die Verbraucher auf folgende Kreditarten:
- Privatkredit
- Raten- oder Konsumentenkredit
- Zahnkredit
- Zahnarzt Ratenzahlung
Letztlich handelt es sich immer um Ratenkredite, die sich nur im Detail voneinander unterscheiden, ansonsten aber nach dem genannten Prinzip funktionieren. Auch die grundlegenden Voraussetzungen sind in der Regel immer die gleichen: Potenzielle Geldgeber wollen sichergehen, dass sie ihr Geld zurückerhalten. Somit achten sie unter anderem darauf, dass die Kreditnehmer ein festes Einkommen und eine positive SCHUFA haben.
Worauf sollten Sie achten?
Wer einen Kredit für Zahnersatz aufnehmen möchte, muss also einiges beachten. Im ersten Schritt ist es ratsam, Kredite zu vergleichen, um sich das beste Angebot zu sichern. Dabei sollten folgende Punkte berücksichtigt werden:
- Laufzeit
- Höhe der monatlichen Raten
- Höhe der Zinsen
- Möglichkeit zu pausieren
- Möglichkeit, Sondertilgungen zu leisten
Die Zinsen sind der mitunter wichtigste Punkt: Von der Höhe der Zinsen hängt ab, ob der Kreditnehmer seinen Zahnersatz günstig oder teuer finanziert.
Bevor ein Zahnkredit aufgenommen wird, sollte der Kreditnehmer genau ausrechnen, wie viel Geld er im Monat zur Verfügung hat. Denn daran orientieren sich die Höhe der Raten, die er monatlich zahlen kann, und die Laufzeit des Kredits. Zu beachten ist, dass einige Kreditgeber bei der Kredittilgung Pausierungen (meist gegen eine Gebühr) sowie Sondertilgungen gestatten, andere jedoch nicht.
Fazit: Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Zahnersatz Finanzierung
Nicht jedem Patienten ist es möglich, die hohen Kosten für Zahnersatz aufzubringen. Wenn der Festzuschuss der gesetzlichen Krankenkasse nicht ausreicht, keine Zahnzusatzversicherung vorhanden ist oder die Härtefallregelung nicht greift, besteht zuletzt die Möglichkeit der Zahnersatz-Finanzierung. Wer seinen Zahnersatz finanzieren möchte, kann wahlweise einen Kredit bei einer Bank aufnehmen oder sich für eine Ratenzahlung beim Zahnarzt entscheiden. In beiden Fällen sollten die vertraglichen Regelungen genau überprüft und gegebenenfalls noch eine Meinung von einem Finanzexperten eingeholt werden. Grundsätzlich gilt: Der Patient sollte nicht die teuerste, sondern eine passende Zahnbehandlung wählen.
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